
Der Treibstoff der Zukunft
9. Oktober 2024„Der Treibstoff der Zukunft wird aus Früchten wie dem Sumach draußen an der Straße oder aus Äpfeln, Unkraut, Sägemehl – fast allem – gewonnen. In jedem Stück pflanzlicher Substanz, das fermentiert werden kann, steckt Brennstoff.“ – Henry Ford
Benzin wurde jedoch aufgrund der Verfügbarkeit und des niedrigen Preises sowie durch den Einfluss der Standard Oil der hauptsächliche Kraftstoff in den USA und in allen von der Standard Oil beeinflussten Ländern.
Ein weiterer wichtiger Grund war das Alkoholverbot in den USA. Die 1919 dort eingeführte Prohibition zerstörte etliche Getreidebrennereien, die viele Landwirte zur Herstellung ihrer preiswerten Ethanolbrennstoffe benutzten. Dies zwang diese Landwirte zu erhöhten Ausgaben und zum Umstieg auf ölbasierte Brennstoffe wie Benzin oder Diesel. Damit einhergehend wurde der Motor der „Blechliesel“ von Ford umgestellt.
Der Übergang von Ethanol zu Benzin als Hauptkraftstoff in den USA hatte mehrere weitreichende Auswirkungen:
- Technologischer Fortschritt und Automobilindustrie: Die Verfügbarkeit von Benzin und der Wechsel zu ölbasierten Brennstoffen wie Benzin führten zu einer verstärkten Fokussierung auf die Verbrennungsmotortechnologie. Die Automobilhersteller begannen, Motoren zu entwickeln, die speziell auf Benzin als Treibstoff abgestimmt waren. Dieser Fortschritt trug zur raschen Entwicklung der Automobilindustrie bei.
- Aufstieg der Ölindustrie: Die Entscheidung, Benzin als hauptsächlichen Kraftstoff zu nutzen, beschleunigte das Wachstum der Ölindustrie in den USA. Dies führte zur Entstehung großer Ölkonzerne wie der Standard Oil Company von John D. Rockefeller. Die Ölindustrie gewann an Einfluss und wurde zu einem wichtigen Akteur in der Wirtschaft und Politik.
- Veränderung der Landwirtschaft: Das Verbot von Ethanolbrennstoffen führte zu einer Verschiebung in der landwirtschaftlichen Produktion. Bauern, die zuvor Getreide für die Brennereien angebaut hatten, sahen sich gezwungen, ihre Anbaumethoden anzupassen und andere Nutzpflanzen anzubauen. Dies hatte Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Landschaft und die Ernährungswirtschaft.
- Infrastrukturausbau: Die steigende Nachfrage nach Benzin führte zu einem verstärkten Ausbau von Tankstellen und einer Erweiterung des Straßennetzes, um den Bedürfnissen des wachsenden Automobilverkehrs gerecht zu werden. Dies hatte Auswirkungen auf die städtische Planung und die Verkehrsentwicklung.
- Umweltauswirkungen: Der verstärkte Einsatz von Benzin führte im Laufe der Zeit zu Umweltproblemen, insbesondere im Zusammenhang mit Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen. Diese Auswirkungen wurden erst später erkannt, was letztlich zu Bemühungen zur Entwicklung umweltfreundlicherer Kraftstoffalternativen führte.
- Gesellschaftliche Veränderungen: Der Übergang zu Benzin als Hauptkraftstoff beeinflusste das alltägliche Leben der Menschen in den USA. Die Mobilität wurde einfacher und schneller, was die Art und Weise, wie die Menschen arbeiteten, reisten und lebten, veränderte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wechsel von Ethanol zu Benzin als Hauptkraftstoff in den USA und in von der Standard Oil beeinflussten Ländern eine Reihe von tiefgreifenden Veränderungen in der Wirtschaft, Technologie, Landwirtschaft, Umwelt und Gesellschaft auslöste.
Die von der Standard Oil Company beeinflussten Länder waren hauptsächlich diejenigen, in denen das Unternehmen aktiv war und Tochtergesellschaften oder Partner hatte. In ihrer Blütezeit übte die Standard Oil Company von John D. Rockefeller eine beträchtliche Kontrolle über den Ölmarkt aus und hatte Einfluss auf verschiedene Länder. Einige dieser Länder umfassten:
- Vereinigte Staaten: Die Standard Oil Company wurde in den USA gegründet und war hier besonders dominant. Sie kontrollierte einen Großteil der Ölproduktion, -verarbeitung und -verteilung.
- Kanada: Die Standard Oil Company hatte auch Interessen und Aktivitäten in Kanada, insbesondere in den westlichen Provinzen.
- Großbritannien: Obwohl die Standard Oil Company in Großbritannien nicht direkt tätig war, hatte sie Einfluss auf den britischen Ölmarkt durch ihre Verbindungen zu anderen Unternehmen und Handelsabkommen.
- Deutsches Reich: Die Standard Oil hatte Beziehungen zu deutschen Unternehmen und war an Joint Ventures und Kooperationen beteiligt.
- Rumänien: Die Standard Oil hatte Interessen in der rumänischen Ölindustrie und war an verschiedenen Projekten beteiligt.
- Russland: Die Standard Oil war in Russland aktiv und hatte Geschäftsbeziehungen zu russischen Unternehmen.
- Asien: Die Standard Oil hatte auch Interessen in einigen asiatischen Ländern, darunter China und Japan, durch Joint Ventures und Geschäftsabkommen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Standard Oil Company aufgrund von Antimonopolgesetzen und rechtlichen Auseinandersetzungen in den frühen 20. Jahrhundert aufgespalten wurde. Ihre Tochtergesellschaften und Teile des Unternehmens wurden zu den sogenannten „Sieben Schwestern“, den größten multinationalen Ölgesellschaften jener Zeit. Diese Unternehmen hatten ebenfalls Einfluss auf verschiedene Länder weltweit.
Das erste Automobil der Welt
Am 29. Januar 1886 meldet Carl Benz sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent an. Die Patentschrift DRP 37435 gilt somit als die Geburtsurkunde des Automobils. Im Juli 1886 berichten die Zeitungen über eine erste öffentliche Ausfahrt des dreirädrigen Benz Patent-Motorwagens, Typ 1.
“The fuel of the future is going to come from fruit like that sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust — almost anything. There is fuel in every bit of vegetable matter that can be fermented.”
– Henry Ford
Was ist der Treibstoff der Zukunft?
E-Fuels? – Wasserstoff?
Das Zitat von Henry Ford deutet auf seine Vorstellung hin, dass zukünftiger Treibstoff aus einer Vielzahl von pflanzlichen Materialien gewonnen werden könnte, die fermentiert werden können. Während das Zitat keine direkte Erwähnung von E-Fuels macht, spiegelt es den Gedanken wider, dass verschiedene Arten von organischen Materialien als Treibstoffquelle dienen könnten, ähnlich wie es bei der Herstellung von E-Fuels der Fall ist.
E-Fuels sind jedoch spezifischer in Bezug auf ihre Herstellung, da sie synthetisch aus erneuerbarem Wasserstoff und CO2 hergestellt werden, anstatt aus fermentierbaren pflanzlichen Materialien. Obwohl das Konzept, aus einer Vielzahl von pflanzlichen Stoffen Treibstoff herzustellen, in gewisser Weise mit Fords Ideen in Verbindung gebracht werden kann, handelt es sich bei E-Fuels um eine moderne Technologie, die auf den Prinzipien der Elektrolyse und der chemischen Reaktion beruht.
Es ist interessant zu sehen, wie sich Fords visionäre Gedanken über alternative Treibstoffquellen in den heutigen Ansätzen zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors widerspiegeln könnten, einschließlich der Entwicklung von E-Fuels als einer möglichen Option zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.